Das erste was ich wieder mitbekam war, dass Alex plötzlich meinte das sie fertig sei. Ich sprang auf und sah mich ein wenig verwirrt um. Anscheinend war ich doch eingeschlafen. Es dauerte eine Weile bis ich mich wieder ein wenig sortiert hatte und sah wie Alex lächelnd am Türrahmen stand und mich anlächelte. Ich stand also von dem Sofa auf und ging zu ihr. Sanft gab ich ihr einen Kuss und sagte: "Du siehst wunderschön aus."
Dann ging ich an ihr vorbei in den Flur, wo ich mir dann nur noch meine Schuhe anzog und an der Wohnungstür auf sie wartete, sodass wir uns auf den Weg machen konnten.

Den sanften Kuss erwiderte ich natürlich mit Liebe und innig. Als Taylor in den Flur ging und sich seine Schuhe anzog tat ich es ihm gleich. Ich zog meine rosanen Lackballerinas an und schnappte mir noch meinen Schlüssel. "Wir können gehen." meinte ich lächelnd und schaute zu ihm. Ich hatte nicht die geringste Ahnung wie ich mich vor Maya und Aaron verhalten sollte. Aber am meisten hatte ich vor Aarons Reaktion Angst. Ich schaute nachdenklich auf den Boden und zögerte zu gehen.

Als ich merkte wie sie zögerte lächelte ich sie sanft an und sagte ehrlich: "Mach dir keine Sorgen, Aaron wird sich schon irgendwann daran gewöhnen müssen. Ich werde dich schon beschützen keine Angst."
Und nahm sie an die Hand, gemeinsam traten wir aus der Wohnung und ich wartete darauf, dass Alex die Tür zuschließen würde und wir uns auf den Weg machen würden.

Ich atmete tief ein und aus und nickte bei seinen Worten. "Du hast wohl recht." meinte ich noch unsicher. Jedoch als er meine Hand nahm verlor ich diese Unsicherheit und musste schmunzeln. Wie wir gemeinsam aus der Wohnung gingen schloss ich mit meinem Schlüssel die Tür zu und steckte ihn mir in die Hosentasche. Danach ging ich mit ihm die Treppen runter bis zur Haustür und wir beide verließen den Flur und gingen gemeinsam in Richtung Maya's Wohnung. "Und was meinst du wie Maya reagiert?" fragte ich ihn und schaute zu ihm rüber. Er kannte sie länger als ich und es würde mich ebenfalls interessieren wie sie darüber dachte.

Als Alex die Tür abgeschlossen hatte nahm ich wieder ihre Hand und verließ mit ihr das Wohngebäude. Ich machte mir sogut wie gar keine Gedanken über das kommende, warum auch? Der einzige der vielleicht Probleme machen würde wäre mein Bruder aber Maya würde schon helfen, dass auch er uns seinen Segen gibt.
"Also Maya wird sich auf jeden Fall total freuen, jedenfalls kann ich es mir sehr gut vorstellen." antwortete ich ihr und konnte mir vorstellen das sie diese Antwort ein wenig über das kommende beruhigte.

Ich bemerkte wie gelassen er war und ich wünschte mir, ich könnte es auch sein, dabei wurde ich nur noch nervöser und aufgeregter. Es war schlimmer wie als würde ich gleich in den Abgrund stürzen und der Abgrund hat keinen Boden. "Oh man." murmelte ich kaum hörbar und senkte meinen Blick. Seine Worte sprachen mir Mut zu und dafür war ich ihm dankbar. Ich drückte seine Hand mal mehr, mal weniger, was zeigte das ich aufgeregt war.
"Wir sind da." meinte ich und deutete auf die Tür die uns nun nur noch 2 Meter entfernt lag. Ich stand fragend vor der Klingel weil ich ihren Nachnamen nicht mehr wusste. "Weißt du Maya's Nachnamen?" fragte ich ihn und es war mir ein wenig peinlich.

Es war so nett von ihm gleich mitzukommen in meine Wohnung und mir die Treppen bei Maya runter zu helfen. Obwohl ich Schmerzen hatte genoss ich jedoch Taylor Fürsorglichkeit und wie er sich doch ein wenig Sorgen um mich machte. Bei seiner Frage als er mir die Treppen runter half schüttelte ich den Kopf und antwortete: "Nein, das ist eben erst gekommen und hat sich durch das Blut von den Sachen, in der Wanne, von Maya verschlimmert." meinte ich ehrlich und schaute seufzend auf den Boden. Nach einer kurzen Zeit der Stille kamen wir auch schon an der Haustür ein, die ich aufschloss und mit Taylor die Treppen hoch zu meiner Wohnung stiegen. Sofort schloss ich auch die Wohnungstür auf und hätte mich am liebsten fallen gelassen. Hinter Taylor schloss ich die Tür und zog meine Jacke aus. "Ich mach mir ein Tee, möchtest du auch einen? Ich weiß ja nicht ob du sowas trinkst.. Blut kann ich dir leider nicht anbieten.. außer meines." die letzten Worte murmelte ich kaum hörbar und legte meine Hand automatisch an meine Pulsschlagader an meinem Hals. Ich schluckte schwer und ließ meine Hand sofort wieder vom Hals verschwinden. Es lief mir eiskalt den Rücken runter.

Nachdem wir dann schließlich wieder in Alexandras Wohnung waren, tat ich es ihr gleich und zog mir meine Jacke und auch meine Schuhe gleich aus.
"Nein danke, ich brauche nichts." lehnte ich ruhig ab und ignorierte einfach mal ihren letzten Kommentar. Soweit würde es niemals kommen. Dafür würde ich schon sorgen. Und wenn, dann würde ich mir mein ganzes verdammtes Leben nur noch Vorwürfe machen. Nein.
Mehr Gedanken wollte ich daran auch schon gar nicht verschwenden, es würde mich nur weiter so denken lassen.
"Soll ich ihn dir vielleicht machen? Dann kannst du doch schon mal hinlegen und dich ein wenig entspannen." sagte ich sorgenvoll und sah sie auch dementsprechend an. Ich konnte es förmlich riechen wie krank sie war. Aber man sah es ihr auch an. Ihr sonst so, wunderschönes Haar, wirkte matt und glanzlos und ihre rosé farbene Haut, wirkte einfach nur blass, weiß, einfach nur ungesund. Sie hätte so fast, wie eine von uns ausgesehen. Doch auch diesen Gedanken schüttelte ich schnell wieder ab.