" Denkst du wirklich ich würde dich verraten? Um welchen Preis? " fragte ich sie skeptisch und war erleichtert als sie wieder etwas locker lies sodass ichfreier atmen konnte, aber meine Angst war trotzdem noch nicht verschwunden. Meinen Tod wünschte ich mir auch nicht herbei, und schon gar nicht von einem Vampir. Wenn sie wirklich dachte, das ich sie verraten würde, könnte sie doch verschwinden? Sie würde keine Spur hinterlassen. Ich hatte es einfach nur noch mit der Angst zu tun und wünschte nicht immer so leichtgläubig und nett zu Fremden zu sein.

"Das ich ausgelöscht werde! Das ist der Preis!" zischte ich und drückte sie automatisch fester an die Wand. Und genau das würde ich auf gar keinen Fall zu lassen.
"Es gibt ein Gesetz unter uns Vampiren das besagt das ein Mensch niemals der Existenz der Vampire bewusst werden darf, sonst droht dem Vampir der sich verraten hat, sowie dem Menschen, der Tod. Und aus diesem Grund müsste ich dich jetzt auf der Stelle töten um meinen Kopf zu retten. Doch ich nehme an das man dein 'verschwinden' sehr bald bemerken würde und die Menschen anfangen zu suchen. Und dieses Risiko möchte ich eigentlich nicht eingehen!" sagte ich ihr klar und deutlich und sah ihr dabei in die Augen.

" Davon habe ich aber nichts weil ich dich als nett empfand, bis jetzt! " zischte ich und schloss meine Augen als sie ihren Griff wieder verstärkte und atmete langsam ein und aus. Tränen flossen mir über die Wangen. " Mich würde niemand vermissen. " hauchte ich leise und bereute es selber noch so ehrlich zu ihr zu sein. Wenn man dem Tod kurz bevor steht, wie wird es dann passieren? Ein helles Licht in das man hinein gehen würde? Würde man als dritte Person sehen wie ich auf dem Boden liege, tot? Die Angst vor dem Tod konnte mir niemand nehmen, aber wenn ich hier heil raus kommen würde dann wäre das ein Wunder, welchem ich aber noch keinen Glauben schenke. Nicht nur Menschen waren Egoisten, anscheinend auch Vampire. So habe ich gesehen wie ich mich mal wieder täuschen kann, ich wünschte nur das sie irgendwie zur Vernunft kommt. Wenn sie mich nicht so umbringen wird, sterbe ich sicherlich an der Angst das sie jeden Moment tun könnte.

"Erste Lektion Alex. Traue die fremden Menschen bzw. Vampiren. Das musste auch ich schmerzlich erfahren, nur das meine Begegnung mit einem Vampir mit dem Tod endete und deine nicht!" sagte ich wieder freundlich wie zuvor und sah sie an. Was sollte man den schon von einem Wesen wie mir erwarten? Mein Herz ist Tod und damit auch jegliche Menschlichkeit. Jedenfalls kam es mir manchmal so vor.
Als ich sie wie sie anfing zu weinen, regte sich nicht das Geringste bei mir, warum auch? Ich hatte bereits viele Menschen weinen sehen und nicht nur Menschen.

Ich erwiderte nichts mehr auf ihre Worte und ließ meine Angst nur in Tränen ausbrechen. Um mich zu wehren hatte ich gar nicht die Kraft, geschweige den Mut etwas zu tun, sie wäre eh stärker und es wäre sehr unklug sie jetzt noch zu provozieren. Aber eines verstand ich nicht, warum sie manchmal nett und manchmal bös' zu mir war. In einem Moment noch denke ich sie bringt mich um, aber im anderen scheint es so als würde sie mich jeden Augenblick frei lassen. " Lässt du mich hier eingesperrt? " fragte ich einfach und meine Augen bildeten keine Tränen mehr.

Ihre Frage ignorierte ich und ohne darüber nachzudenken zog ich sie ein wenig an mich heran und sah ihr tief in die Augen.
Leise flüsterte ich: "Du wirst vergessen was in den letzten 20 Minuten passiert ist. Du wirst zwar einen kleinen Verdacht schöpfen aber nicht versuchen zu fliehen. " und ließ sie als ich Fertig war, sie zu manipulieren, achtlos auf den Boden fallen und schloss nun endlich das Fenster, was die ganze Zeit über offen gestanden hatte. Selbst wenn es nicht geklappt hätte, hätte Alex nicht einmal die Kraft gehabt allein aufzustehen, das wusste ich.

Ich spürte auf einmal wie mein Körper nicht mehr das dachte was ich denken wollte und auf einmal wurde alles schwarz und ich brach zusammen. Keine Ahnung was in den letzten 20 Minuten vorgefallen war, mir viel nur noch ein das ich sie zu ihrer Wohnung begleitet habe und sie mich hereingebeten hat. Und ab da an, war alles weg. Es fühlte sich zwar an, als ob noch mehr gewesen sei, aber, es wollte einfach nicht hervor scheinen. Ich war wie eine nutzlose Figur in einem Schachspiel, nichts ahnend wann der nächste Zug kommt und was er für folgen haben wird. Mein Atem wurde schwächer aber er blieb stabil. Ob ich hier lebend wegkomme? dachte ich mir nur fragend, weil es sich grade anfühlte als ob tausend nadeln meinen Körper durchbohrten und das immer wieder. Ich bemerkte wie Maya das Fenster schloss. Warum kümmert sie sich nicht um mich. War ich vor der Haustür zusammengebrochen vor Müdigkeit? das waren meine letzten Gedanken bevor ich meine Augen schloss weil ich sie nicht einmal mehr aufhalten konnte.

Ich konnte spüren wie die Manipulation wirkte und ein Lächeln trat auf meine Lippen, ehe ich wieder zu Alex ging und mich neben ihr niederließ und sie sanft schüttelte.
"Alex? Hey Alex wach doch auf!" sagte ich etwas lauter und versuchte sie wach zu rütteln.
Das hätten wir dann wohl wieder ein wenig gerade gebogen, es ist aber auch gerade noch gut gegangen! Dachte ich erleichtert und atmete hörbar aus, darauf wartend das Alex wieder zu sich kommen würde. Hoffentlich konnte sie sich wirklich an nichts mehr erinnern aber ich würde es ja sehen wenn sie wieder wach werden würde.

Nach einiger Zeit regte ich mich noch nicht. Mein Unterbewusstsein hörte zwar, das Maya mich rief, aber wach wurde ich davon nicht, erst 10 Minuten später konnte ich meine Augen öffnen, mehr aber auch nicht. Ich war zu schwach aufzustehen geschweige mich denn zu bewegen, ich schaffte es nur mich auf den Rücken zu rollen und das Deckenlicht schien direkt in meine Augen die ich daraufhin sofort wieder schloss. " Was ist passiert.. " fragte ich kaum hörbar und legte mit viel Mühe meine beiden schlaffen Arme auf mein Gesicht.

Ich saß fast 10 Minuten weiter neben ihr und versuchte sie wach zu bekommen. Ich schien ihr wohl einen ganz schönen Schrecken eingejagt zu haben. Jedenfalls schlussfolgerte ich es aus der Tatsache das sie eine ganze Weile brauchte um zu sich zu kommen.
Als sie dann schließlich langsam wieder zu sich kam setzte ich sie langsam auf und lehnte sie behutsam an die Wand.
"Du bist plötzlich einfach umgekippt!" erklärte ich ihr und sah sie gespielt besorgt an. Ich wusste ja natürlich was passiert war.