Es machte mich glücklich meinen Bruder und natürlich auch Maya, so verliebt und glücklich zu sehen. Und noch wichtiger war es, dass auch ich glücklich sein durfte. Automatisch sah ich zu Alex rüber und lächelte unbewusst und nahm ihre zarte Hand in meine Hände. Sie war so anders als alle die Mädchen die ich zuvor kennen lernen durfte. Sie war nicht wie die anderen. Wahrscheinlich hatte ich mich deswegen so schnell in sie verliebt. Ich war noch nie so glücklich, wie ich es jetzt war. Dank ihr empfand ich dieses Leben nicht mehr als Bestrafung oder dergleichen. Ich betrachtete es als Geschenk, als zweite Chance, die irgendjemand mir und meinem Bruder gab und dieser Jemand hatte uns auch zwei Engel an unsere Seite gegeben, damit wir vielleicht doch noch eines Tages unser Happy End bekommen würden. Doch an das Ende wollte ich noch lange nicht denken. Ich wollte das hier und jetzt genießen.
Als dann Maya und schließlich auch Alexandra aufstanden und zur Tür ging, als es klingelte, riss es mich automatisch aus meinen Gedanken und schaute zur Wohnungstür und wartete darauf das diese Bonnie die Wohnung betreten würde.

Mayas Lächeln erwärmte meine nicht mehr vorhandene Seele die schon längst auf Eis lag. "Es freut mich immer wieder dir ein Lächeln auf die Lippen zu Zaubern, denn nur so siehst du perfekt aus, mit einem Lächeln auf den Lippen." murmelte ich leise und küsste sie sanft. Ihr 'Ich liebe dich' bereitete mir ein Schmunzeln auf den Lippen und ich formte mit meinen Lippen stumm: 'Ich dich auch mein Stern.' Ehe ich auch schon das Klingeln vernahm und Maya sofort aufstand und zur Tür ging. Ich konnte schon ahnen wer das war, und Alexa bestätigte mir durch ihr hastiges aufstehen nur noch mehr meine Vermutung das es das Hexlein war.
"Sind die beiden nicht hübsch.." murmelte ich leise verträumt. "Mit Alexa dem Menschlein hast du einen doch eher guten Fang gemacht.." zwinkerte ich zu Taylor zu und schmunzelte breit. "Wirst du sie verwandeln?" fragte ich ihn mit ernster Miene.

"Du schaffst es immer! Solange du bei mir bist, bin ich glücklich!" murmelte ich lächelnd und erwiderte seinen Kuss. Jedoch vertiefte ich diesen sofort und krallte mich an ihm fest. Ich konnte einfach nicht genug von ihm bekommen.
An der Tür ließ ich dann auch Bonnie rein und reichte ihr die Hand und stellte mich ebenfalls vor. "Freut mich, Bonnie. Ich bin Maya. Und vielen Dank das du das für mich machen wirst. Alexandra hat mich bereits alles erklärt, was deine Bedingungen sind und ich habe nichts weiter darauf einzuwenden!" stellte ich gleich klar und deutete ihr den Weg ins Wohnzimmer, sodass wir gleich beginnen konnten. Auch wenn ich es nicht zeigte, doch ich konnte es kaum abwarten wieder bei Tageslicht nach Draußen zu gehen..
Natürlich entging mit Aarons Kommentar nicht, als Alexandra und ich die Tür öffneten. Wieder zauberten seine Worte mir ein Lächeln auf meine Lippen, doch als ich seine Frage hörte, stockte mir für einen Moment der Atem. Das hatte ich ja nun total vergessen. Sie war ja schließlich ein Mensch. Und sie würde nicht ewig leben.
Insgeheim war ich wirklich froh, Aarons und meine Zukunft relativ sicher war. Die weiter laufende Zeit konnte uns egal sein. Wir würden beide niemals altern. Wir hatten kein Ablaufdatum.
Im Wohnzimmer angekommen setzte ich mich wieder zu Aaron auf das Sofa, nachdem ich Bonnie einen Sitzplatz anbot, sie diesen jedoch schnell ablehnte, und lehnte mich, soweit es möglich war, an ihn.
Aus ihrer Tasche holte ein altes 'Zauberbuch' und blätterte darin herum, völlig gespannt beobachtete ich das was sie da wohl machen würde.

Wie Taylor meine Hand ergriff und sie zärtlich nahm wurde ich rot und lächelte schüchtern. Wenn ich es mir recht überlegte wusste ich gar nicht wie unsere Zukunft aussehen sollte. Ich altere doch, im gegensatz zu ihm.. er wird mich sicherlich für eine jungere, hübschere verlassen. Wenn er das wirklich tun würde, mein Herz würde in tausend.. noch nicht mal.. milliarden kleiner Splitter zerrechen und es gäbe nur noch einen haufen den man nie wieder 'reparieren' könnte. Das Bild .. er und ich, ich als alte Frau, und er als immer noch wunderhübscher junger Mann.. meine Gedanken schwiffen ab und wollten gar nicht mehr wieder auf das eigentliche Thema zurück kehren.
Ich schaute zu Maya als sie auf einmal plötzlich starr wirkte, als wenn sie etwas erschreckendes gehörte hatte. "Ist irgendwas?" fragte ich unsicher und schaute sie perplex an.
Ich folgte den beiden anderen ins Wohnzimmer und setzte mich etwas in mich gekehrt neben Taylor und schaute auf den Boden. Das Bild was mir im Kopf herum schwebte, das wollte nicht mehr raus.
Überrascht von Bonnies Tatendrang schaute ich ihr gespannt zu wie sie einen Ring und ein Buch aus ihrer Tasche holte und einen Zauberspruch mehrmals widerholte.
Es passierte alles recht schnell, der Ring war verzaubert, sie schmiss Maya den Ring zu und öffnete die Vorhänge. Ich lächelte Bonnie an."Danke Bonnie." sagte ich nocheinmal, mit für Maya, obwohl ich mir dachte das diese sich sicherlich noch einmal selbst bei ihr bedanken würde.

"Sind sie.." stimmte ich Aaron verliebt seufzend zu und sah für einen Moment rüber zu Alexandra, Maya und dieser kleinen Hexe, die gerade die Wohnung betrat. Als dann Aaron meinte ich habe einen guten Fang mit Alexandra gemacht sah ich leicht schockiert zu meinem Bruder.
"Sollte es möglich sein, dass du sie doch langsam anfängst zu mögen?" fragte ich ihn und sah ihn an.
"Aber ich bin froh, dass du es bist, mit dem Maya ihre Zeit verbringt. Wer weiß mit wem sie sich sonst die Zeit vertreiben würde, wenn sie dich nicht hätte. Sie ist wie eine Schwester für mich." meinte ich und sah ihn auch dementsprechend erleichtert an.
Über Aarons letzte Frage überlegte ich für einen Moment.
"Ich weiß nicht, ich habe mir darüber ehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht. Wer weiß was die Zukunft noch bringt.."
Schließlich betraten dann auch schon die Mädels wieder das Wohnzimmer. Zwar bemerkte ich, dass mit Alex irgendetwas nicht stimmte, doch ich würde sie erst dann danach fragen, wenn wir wieder bei ihr zu Haus waren.
Gespannt beobachtete ich was Bonnie da tat und war ein wenig 'enttäuscht' darüber, dass eigentlich gar nichts 'passiert' war als Bonnie da so zauberte. Ich hatte es mir ehrlich gesagt ein wenig anders vorgestellt, aber na gut.
Auch ein wenig erschrocken fuhr ich herum als Bonnie plötzlich die Vorhänge aufzog. Wenn ihr ein Fehler passiert wäre, würde nun Maya nicht mehr hier sitzen. Doch sie tat es noch. Doch es war schon ein wenig erschreckend.

"Ich und sie mögen?" fragte ich nach und winkte ab. "Ich muss sie doch mögen, denn es sieht nicht so aus als ob du sie schnell wieder gehen lassen würdest." murmelte ich frech grinsend. Mögen tue ich sie schon, das bestreite ich nicht, nur ich zeige es nicht wie sonst jemand anderes. Ich kann mich halt nicht so sehr an fremde Gewöhnen, und wenn es dann auch noch Menschen sind dann wird das ganze noch kritischer weil sie eigentlich meine Mahlzeiten sind anstatt meine Freunde - oder die Freunde von meinem Bruder.
Auf seine Worte hin schaute ich mit einer etwas verfinsterten Miene ins Leere. Würde sie nicht mit mir sein.. mit wem würde sie dann ihre Zeit und ihr Leben verbringen. Für mich ist es unvorstellbar. "Für mich war sie von Anfang an jemand ganz besonderes.." seuselte ich gedankenverloren. "..sie war die erste, und einzige, bei der ich .. - bei der ich einfach ich selbst sein konnte.. sie durchschaute mich von Anfang an, ich hatte gar keine Chance meine andere Seite zu zeigen die ich nun ständig mit mir trage." meinte ich darauf hin noch und schaute mit einem kühlen Blick zu Taylor.
Das 'zauberhafte' Geschehen war ja schnell vorbei und meine Erwartungen waren wohl zu anspruchsvoll. Ich hatte mir ein wenig mehr erhofft, ein paar Nebelwolken oder sowas.
Nebenbei bemerkte ich das Alexa in sich gekehrt war, hat sie etwas von meiner Frage mitbekommen? Aber das konnte gar nicht sein.. ich machte mir aber erstmal nichts draus und wartete auf das, was nach alle dem hier Geschah. Mayas Reaktion fand ich belustigend als Bonnie die Vorhänge vorzog, aber ihre Angst war berechtigt.

Natürlich bekam ich sofort mit, was Aaron und Taylor redeten und sofort fühlte es sich für einen Moment so an, als würde sich mein Herz erwärmen, als ich Aaron Worte hörte.
Als ich wieder bei ihm saß meinte ich darauf hin leise flüsternd.
"Bei mir brauchst du dich auch niemals verstellen, ich mag dich so wie du bist und nicht anders!!" Und legte einen Moment meinen Kopf an seine Schulter und genoss diesen Moment einfach nur.
Als ich mir den Ring an meine Hand steckte und Bonnie die Vorhänge achtlos aufzog. Hatte ich für einen Moment große Angst, dass es vielleicht nicht geklappt hatte, doch es hatte geklappt.
Ich merkte wie Aaron die ganze Sache wieder total komisch fand und ich boxte ihn. "Das ist nicht witzig!" meinte ich schmollend und wandt mich dann Bonnie zu, sie überglücklich anlächelnd.
"Danke, danke danke! Ich weiß garnicht wie ich das wieder gut machen soll!" meinte ich zu ihr.

Bei Bonnies abrupten Abschied schaute ich ihr nur nach und ließ dann mein Blick in die Runde schweifen. "Und was nun? Spaziergang im Wald? DVD Abend?" schlug ich vor und schaute alle fragend an.
Über die Worte von Aaron und Taylor hörte ich einfach mal hinweg und atmete laut ein und wieder aus. "Mir gehts nicht so gut.. entschuldigt mich für einen Moment." sagte ich, stand auf und ohne ein weiteres Wort verschwand ich aus dem Zimmer und ging auf die Toilette. Die Tür hinter mir schließend lehnte ich mich an die Badewanne mit meinen Armen um meinen Bauch schlingend. "Wenn ich gleich Kotzen muss dann hab ich bestimmt was falsches gegessen, oder es kommt davon das ich noch gar nichts gegessen habe." Für einen kurzen Moment atmete ich ruhig und schloss dabei meine Augen. Ich ging ein bisschen im Bad umher mit geschlossenen Augen. Als ich meine Augen wieder öffnete und die blutigen Sachen sah wurde mir noch schlechter. Ich muss mich ja schon überwinden wenn ich Medizin-Dokus beim durchschalten im Fernseh sehe, aber das hier.. oh gott.